Design und Layout von Formularen

Barrierfreiheit in Formularen

Kurzfassung des Artikels

Barrierefreiheit in Formularen ist essenziell, um sicherzustellen, dass jeder, unabhängig von seinen Fähigkeiten, auf digitale Ressourcen zugreifen kann. Dieser Artikel behandelt die rechtlichen Rahmenbedingungen, technischen Anforderungen und praktischen Umsetzungen für barrierefreie Formulare. Von der Wichtigkeit klarer, einfacher Navigation bis hin zur Notwendigkeit der Unterstützung durch Technologien wie Screenreader und Spracheingabe wird dargelegt, wie eine inklusive Nutzererfahrung gestaltet werden kann. Zudem wird die Bedeutung der Einhaltung internationaler Zugänglichkeitsstandards betont, um eine breitere Nutzerbasis anzusprechen und rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.

Inhaltsverzeichnis

Einführung in die Barrierfreiheit bei Formularen

Die Gestaltung barrierefreier Formulare ist ein essenzieller Bestandteil der modernen digitalen Landschaft. Ob im öffentlichen Sektor, in der Wirtschaft oder im privaten Bereich – Formulare bilden die Schnittstelle für zahlreiche Interaktionen und sollten daher für alle Nutzergruppen zugänglich sein.

Barrierfreiheit in Formularen ermöglicht es Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Formulare selbstständig und effektiv zu nutzen. Dies ist nicht nur eine Frage der Inklusion und Gerechtigkeit, sondern auch gesetzlich in vielen Ländern verankert.

  • Zugänglichkeit gewährleisten: Stellt sicher, dass jeder Nutzer, unabhängig von körperlichen oder sensorischen Einschränkungen, Zugang zu den Formulardiensten hat.
  • Usability verbessern: Erhöht die Benutzerfreundlichkeit und Effizienz, was zu einer breiteren Akzeptanz und höheren Nutzerzufriedenheit führt.
  • Rechtliche Konformität: Erfüllt gesetzliche Anforderungen wie die Americans with Disabilities Act (ADA) und die EU-Richtlinien zur Barrierefreiheit.

Im nächsten Abschnitt wird auf die Bedeutung der Barrierefreiheit in digitalen Umgebungen detaillierter eingegangen, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen und praktische Lösungen aufzuzeigen.

Bedeutung der Barrierefreiheit in digitalen Umgebungen

Die Barrierefreiheit in digitalen Umgebungen ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein entscheidender Faktor für die Erreichbarkeit und Effektivität digitaler Inhalte. In einer Welt, in der digitale Präsenz zunehmend Bedeutung gewinnt, stellt die barrierefreie Gestaltung sicher, dass niemand ausgeschlossen wird.

Dies umfasst eine breite Palette von Nutzern, einschließlich Personen mit Sehbehinderungen, Hörbehinderungen, motorischen Einschränkungen und kognitiven Beeinträchtigungen. Die Integration von Barrierefreiheit von Anfang an in die Entwicklung digitaler Formulare garantiert, dass alle Benutzer gleichberechtigt und selbstständig agieren können.

Inklusion fördern:

Barrierefreie Formulare ermöglichen es Menschen mit Behinderungen, unabhängig und ohne fremde Hilfe zu interagieren.

Marktreichweite erhöhen:

Unternehmen, die ihre Dienste barrierefrei gestalten, sprechen eine größere Zielgruppe an und erschließen neue Marktpotenziale.

Rechtliche Anforderungen erfüllen:

Viele Länder haben Gesetze und Vorschriften, die Barrierefreiheit in digitalen Medien vorschreiben, um Diskriminierung zu verhindern.

Darüber hinaus spielt die Barrierefreiheit eine wesentliche Rolle in der Corporate Social Responsibility (CSR) von Unternehmen, indem sie die soziale Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft betont und die Markenwahrnehmung positiv beeinflusst.

Rechtliche Grundlagen und Standards

Die rechtlichen Anforderungen an die Barrierefreiheit von Formularen sind in verschiedenen internationalen und nationalen Gesetzen verankert. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen sollen sicherstellen, dass digitale Angebote für alle Nutzer zugänglich sind und keine diskriminierenden Hürden bestehen.

Americans with Disabilities Act (ADA):

In den USA verpflichtet die ADA Unternehmen dazu, ihre digitalen Ressourcen für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen.

Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0):

In Deutschland legt die BITV konkrete Anforderungen an die Zugänglichkeit von öffentlichen digitalen Angeboten fest.

Web Content Accessibility Guidelines (WCAG):

Diese international anerkannten Richtlinien definieren, wie Webinhalte für Menschen mit Behinderungen zugänglicher gemacht werden können.

Diese Gesetze und Richtlinien sind nicht nur verbindlich, sondern bieten auch einen Rahmen für die Entwicklung und Überprüfung von barrierefreien Formularen. Sie definieren klare Standards für visuelle, auditive und taktile Zugänglichkeit und gewährleisten eine kontinuierliche Anpassung an technologische Entwicklungen und neue Erkenntnisse im Bereich der Barrierefreiheit.

Die Einhaltung dieser Standards ist nicht nur aus rechtlicher Sicht essentiell, sondern trägt auch dazu bei, die Benutzererfahrung für alle Nutzer zu verbessern und das Risiko von Rechtsstreitigkeiten zu minimieren.

Grundprinzipien barrierefreier Formulare

Die Gestaltung barrierefreier Formulare basiert auf mehreren Kernprinzipien, die darauf abzielen, die Nutzung für alle Benutzergruppen so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Diese Prinzipien sind universell und sollten bei der Entwicklung jeglicher Formulartypen berücksichtigt werden.

  • Einfachheit: Die Formulare sollten einfach und intuitiv gestaltet sein, um die Nutzung auch für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zu erleichtern.
  • Klarheit: Informationen und Anweisungen müssen klar und verständlich sein, um Missverständnisse zu vermeiden und die Selbstständigkeit der Nutzer zu fördern.
  • Feedback: Nutzer sollten direktes Feedback über Aktionen oder Fehlermeldungen erhalten, um ihre Eingaben korrigieren zu können.
  • Zugänglichkeit: Die Formulare müssen technisch so gestaltet sein, dass sie mit verschiedenen Hilfstechnologien wie Screenreadern oder Braillezeilen kompatibel sind.
  • Flexibilität: Die Formulare sollten verschiedene Eingabemethoden unterstützen, einschließlich Tastatur, Spracheingabe und Touch-Gesten.

Diese Prinzipien tragen nicht nur zur Einhaltung rechtlicher Standards bei, sondern verbessern auch die allgemeine Benutzerfreundlichkeit und Zufriedenheit. Indem man sicherstellt, dass Formulare diesen Grundprinzipien folgen, können Entwickler universellere und inklusivere digitale Erlebnisse schaffen.

Technische Umsetzung: Von ARIA bis Screenreader-Unterstützung

Die technische Umsetzung barrierefreier Formulare erfordert spezifische Kenntnisse über Webstandards und Zugänglichkeitstechnologien. Eine Schlüsselrolle spielen dabei ARIA (Accessible Rich Internet Applications) und die Unterstützung von Screenreadern, die es ermöglichen, Webinhalte für Menschen mit Sehbehinderungen nutzbar zu machen.

  • ARIA-Landmarks: Diese speziellen ARIA-Rollen helfen Screenreader-Nutzern, sich auf einer Webseite zu orientieren und schnell zwischen den verschiedenen Bereichen wie Navigation, Hauptinhalt oder Formularen zu wechseln.
  • Formularsteuerungselemente: Elemente wie Eingabefelder, Auswahllisten und Schaltflächen müssen so markiert sein, dass Screenreader sie korrekt erkennen und ihre Funktionen den Nutzern klar vermitteln können.
  • Labels und Beschriftungen: Jedes Formularelement sollte eindeutig beschriftet sein, um dessen Zweck zu erklären. Die Verwendung des <label>-Tags in Verbindung mit dem for-Attribut ist hierfür essenziell.
  • Dynamischer Inhalt: Änderungen in Formularen, wie das Ein- oder Ausblenden von Feldern, sollten so gestaltet sein, dass sie von Screenreadern erkannt und ausgesprochen werden können.

Zusätzlich zu ARIA und Screenreader-Unterstützung ist es wichtig, dass Formulare auch bei der Verwendung ohne Maus, nur mit der Tastatur, vollständig bedienbar sind. Dies schließt die Möglichkeit ein, zwischen den verschiedenen Formularelementen zu navigieren und Aktionen auszuführen.

Durch die Berücksichtigung dieser technischen Aspekte können Entwickler sicherstellen, dass ihre Formulare nicht nur rechtlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch eine breitere Benutzerbasis effektiv ansprechen.

Gestaltung visuell ansprechender und zugänglicher Formulare

Ein visuell ansprechendes und zugleich barrierefreies Formular zu gestalten, erfordert eine sorgfältige Balance zwischen Ästhetik und Funktionalität. Hier sind einige grundlegende Richtlinien, die dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.

  • Kontrastreiche Farbgestaltung: Hoher Kontrast zwischen Text und Hintergrund verbessert die Lesbarkeit für Nutzer mit eingeschränkter Sehkraft. Es ist wichtig, Farben so zu wählen, dass sie auch für farbenblinde Nutzer gut unterscheidbar sind.
  • Klare Schriftarten: Die Verwendung von leicht lesbaren Schriftarten und ausreichender Schriftgröße erleichtert das Lesen und Verstehen der Inhalte. Vermeiden Sie Schriftarten, die zu verschnörkelt oder zu kompakt sind.
  • Angemessene Abstände: Ausreichende Abstände zwischen den Formularelementen helfen Nutzern, die Informationen besser zu erfassen und interaktive Elemente leichter zu bedienen.
  • Einfache Navigation: Die Formularstruktur sollte logisch und intuitiv sein, mit klaren Anweisungen, welche Schritte als nächstes zu tun sind. Dies unterstützt alle Nutzer, insbesondere diejenigen mit kognitiven Einschränkungen.

Neben diesen visuellen Aspekten sollte die Gestaltung auch flexible Antworten auf Nutzereingaben ermöglichen, wie zum Beispiel dynamische Hilfetexte oder visuelle Rückmeldungen bei Fehlern. Solche interaktiven Elemente tragen dazu bei, das Ausfüllen von Formularen zu einer klareren und weniger fehleranfälligen Erfahrung zu machen.

Indem Designer und Entwickler diese Prinzipien anwenden, können sie sicherstellen, dass ihre Formulare nicht nur funktionell, sondern auch einladend und leicht zu navigieren sind, was die Benutzererfahrung für alle verbessert.

Sprach- und Audio-Unterstützung in Formularen

Die Integration von Sprach- und Audio-Unterstützung in Formularen ist ein wichtiger Schritt, um die Zugänglichkeit für Nutzer mit verschiedenen Behinderungen zu verbessern. Diese Technologien ermöglichen eine interaktive und inklusive Nutzererfahrung, indem sie alternativen Zugriff auf Informationen bieten.

  • Spracheingabefunktionen: Ermöglichen Nutzern, Formularfelder durch Sprachbefehle auszufüllen, was besonders hilfreich für Personen mit motorischen Einschränkungen oder Sehbehinderungen ist.
  • Audiodeskriptionen: Bieten detaillierte Beschreibungen von Formularinhalten und -strukturen, die über Audio ausgegeben werden, um blinden und sehbehinderten Nutzern zu assistieren.
  • Akustische Rückmeldungen: Akustische Signale oder eine Sprachausgabe, die auf Eingaben oder Fehler hinweisen, unterstützen Nutzer dabei, Korrekturen vorzunehmen oder den nächsten Schritt im Formular zu verstehen.
  • Anpassbare Audio-Optionen: Einstellungen für Lautstärke, Geschwindigkeit und Tonhöhe der Sprachausgabe sollten anpassbar sein, um individuellen Präferenzen und Bedürfnissen gerecht zu werden.

Diese Technologien tragen nicht nur zur Barrierefreiheit bei, sondern erhöhen auch die Benutzerfreundlichkeit des Formulars für ältere Menschen und andere Gruppen, die von visuellen oder motorischen Herausforderungen betroffen sind. Die Implementierung von Sprach- und Audio-Unterstützung sollte dabei stets die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzerdaten gewährleisten.

Barrierefreie Navigation und Formularkontrolle

Die Gewährleistung einer barrierefreien Navigation und Formularkontrolle ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Nutzer unabhängig von ihren physischen oder sensorischen Fähigkeiten effektiv mit Formularen interagieren können. Hier sind einige Schlüsselelemente, die beachtet werden sollten:

  • Tabulator-Navigation: Die Möglichkeit, mit der Tabulatortaste durch Formularelemente zu navigieren, ist essentiell für Nutzer, die keine Maus verwenden können. Jedes Element sollte in einer logischen und vorhersehbaren Reihenfolge erreichbar sein.
  • Tastenkombinationen: Spezielle Tastenkombinationen können die Bedienung beschleunigen und erleichtern, insbesondere für Personen mit eingeschränkter Handmotorik.
  • Fokus-Indikatoren: Sichtbare Fokus-Indikatoren zeigen an, welches Element aktuell ausgewählt ist. Dies unterstützt Nutzer, die Schwierigkeiten haben, den Überblick über die Position des Cursors oder die aktuelle Auswahl zu behalten.
  • Zeitliche Anforderungen: Wenn Formulare zeitliche Einschränkungen haben, sollten Nutzer die Möglichkeit haben, diese zu verlängern. Dies ist besonders wichtig für Nutzer, die mehr Zeit benötigen, um Informationen zu lesen oder einzugeben.

Die Implementierung dieser Funktionen trägt dazu bei, das Erlebnis für alle Nutzer inklusiver und zugänglicher zu gestalten. Indem Entwickler sicherstellen, dass ihre Formulare diese Aspekte der Navigation und Kontrolle unterstützen, können sie eine breitere Nutzerbasis erreichen und die allgemeine Benutzerzufriedenheit verbessern.

Feedback- und Fehlerbehandlung in barrierefreien Formularen

Effektives Feedback und eine klare Fehlerbehandlung sind wesentliche Aspekte der Benutzerfreundlichkeit in barrierefreien Formularen. Sie helfen allen Nutzern, insbesondere denen mit Einschränkungen, Fehler schnell zu identifizieren und zu korrigieren, was eine wichtige Rolle in der eigenständigen Datenverarbeitung spielt.
  • Unmittelbares Feedback: Nutzer sollten sofortiges Feedback erhalten, wenn sie Daten eingeben oder eine Aktion ausführen. Dies kann visuelle Bestätigungen, Audio-Signale oder Vibrationen umfassen.
  • Klare Fehlermeldungen: Fehlermeldungen müssen klar, verständlich und hilfreich sein. Sie sollten genau angeben, wo das Problem liegt und wie es behoben werden kann.
  • Leichte Fehlerkorrektur: Nutzer sollten die Möglichkeit haben, Fehler einfach und ohne umständliches Navigieren zu korrigieren. Dies schließt eine angemessene Platzierung von ‘Korrigieren’-Schaltflächen und die einfache Rückkehr zu fehlerhaften Feldern ein.
  • Kontextsensitive Hilfe: Bereitstellung von kontextbezogener Hilfe oder Tipps neben Formulareingabefeldern, um Nutzern zu erklären, welche Art von Informationen erwartet werden und wie sie formatiert sein sollten.
Diese Maßnahmen sind nicht nur für die Zugänglichkeit entscheidend, sondern verbessern auch die allgemeine Nutzererfahrung, indem sie Frustrationen minimieren und die Effizienz beim Ausfüllen von Formularen steigern. Durch die Implementierung einer robusten Feedback- und Fehlerbehandlungsstrategie können Entwickler sicherstellen, dass ihre Formulare effektiv und angenehm zu nutzen sind.

Testverfahren und Tools zur Überprüfung der Barrierefreiheit

Die Überprüfung der Barrierefreiheit von Formularen ist ein kontinuierlicher Prozess, der spezialisierte Testverfahren und Tools erfordert. Diese Werkzeuge helfen Entwicklern und Designern, die Zugänglichkeit ihrer Formulare sicherzustellen und die Einhaltung internationaler Standards zu gewährleisten.

  • Automatisierte Testtools: Programme wie Axe, WAVE oder Lighthouse bieten automatisierte Tests, die häufige Barrierefreiheitsprobleme schnell identifizieren können.
  • Manuelle Überprüfung: Einige Aspekte der Barrierefreiheit, wie die logische Reihenfolge von Elementen und die Verständlichkeit von Texten, müssen manuell überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie auch praktisch umgesetzt sind.
  • Nutzer-Tests: Tests mit realen Nutzern, insbesondere mit jenen, die Assistenztechnologien verwenden, sind unerlässlich, um ein umfassendes Verständnis der Zugänglichkeit eines Formulars zu erhalten.
  • Screenreader-Tests: Die Verwendung von Screenreadern wie JAWS, NVDA oder VoiceOver, um zu testen, wie Formulare von sehbehinderten Nutzern erfahren werden, ist entscheidend für die Zugänglichkeitsprüfung.

Die Kombination dieser Methoden ermöglicht eine umfassende Überprüfung, die sicherstellt, dass Formulare nicht nur theoretisch, sondern auch in der praktischen Anwendung barrierefrei sind. Durch regelmäßige Tests und Anpassungen können Entwickler die Barrierefreiheit ihrer Produkte kontinuierlich verbessern und so die Benutzererfahrung für alle Nutzer optimieren.

Best Practices und Fallbeispiele

Die Anwendung von Best Practices und das Lernen aus erfolgreichen Fallbeispielen sind entscheidend für die Entwicklung effektiver, barrierefreier Formulare. Hier werden einige bewährte Methoden und reale Anwendungen vorgestellt, die als Inspiration und Leitfaden dienen können.

  • Einsatz von progressiver Verbesserung: Beginnen Sie mit einer einfachen, zugänglichen Basisversion des Formulars und fügen Sie schrittweise erweiterte Funktionen hinzu, die nicht zulasten der Zugänglichkeit gehen.
  • Klare visuelle Hierarchie: Eine gut durchdachte visuelle Anordnung und klare Hierarchie erleichtern das Verständnis des Formulars und leiten den Benutzer intuitiv durch die verschiedenen Abschnitte.
  • Konsistente Navigationselemente: Die Verwendung konsistenter und vorhersehbarer Navigationselemente in allen Formularen verbessert die Benutzerfreundlichkeit und Orientierung für alle Nutzer, besonders für jene mit kognitiven Einschränkungen.
  • Interaktive Elemente minimieren: Vermeiden Sie übermäßig komplexe Interaktionen, die die Nutzer verwirren könnten. Wenn interaktive Elemente notwendig sind, stellen Sie sicher, dass sie leicht zugänglich und verständlich sind.

Ein Fallbeispiel ist das Formularsystem einer großen Universität, das komplett überarbeitet wurde, um die Barrierefreiheit zu verbessern. Durch die Implementierung von Text-zu-Sprache-Funktionen, visuellen Anpassungen für Farbenblinde und umfassenden Testphasen mit Nutzern verschiedener Behinderungen, konnte die Universität die Zugänglichkeit und Benutzerzufriedenheit erheblich steigern.

Diese Beispiele zeigen, wie durch die Anwendung von Best Practices und das Lernen aus realen Projekten die Entwicklung barrierefreier Formulare vorangetrieben werden kann, um eine inklusive Nutzererfahrung zu gewährleisten.

Ausblick: Zukunft der Barrierefreiheit in Formularen

Die Zukunft der Barrierefreiheit in Formularen sieht vielversprechend aus, mit fortlaufenden technologischen Fortschritten und einem wachsenden Bewusstsein für die Notwendigkeit inklusiver digitaler Erlebnisse. Hier sind einige Trends und Entwicklungen, die die Zugänglichkeit von Formularen in den kommenden Jahren prägen könnten:

  • Künstliche Intelligenz: Einsatz von AI, um die Benutzerinteraktion zu personalisieren und automatisch anzupassen, basierend auf den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen der Nutzer.
  • Verbesserte Spracherkennung: Weiterentwicklung der Spracherkennungstechnologien, um eine noch präzisere und flexiblere Spracheingabe in Formularen zu ermöglichen, was insbesondere Menschen mit motorischen Einschränkungen zugutekommt.
  • Integration mit Wearable-Technologien: Formulare könnten zunehmend mit Wearables integriert werden, um Eingaben über Gestensteuerung oder sogar Gedankensteuerung zu ermöglichen.
  • Automatische Anpassung an Nutzerbedürfnisse: Systeme könnten in der Lage sein, die Anforderungen eines Nutzers automatisch zu erkennen und die Formulardarstellung entsprechend anzupassen, um optimale Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Diese Entwicklungen eröffnen neue Möglichkeiten, um Formulare noch zugänglicher und benutzerfreundlicher zu gestalten. Es bleibt jedoch entscheidend, dass Entwickler und Designer kontinuierlich mit der Zielgruppe interagieren, um sicherzustellen, dass technologische Innovationen tatsächlich die Barrierefreiheit verbessern und nicht neue Hürden schaffen.

FAQ: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Im folgenden Abschnitt finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zur Barrierfreiheit in Formularen, die dazu beitragen, Missverständnisse zu klären und praktische Lösungen für gängige Probleme bereitzustellen.

Barrierefreiheit in Formularen bedeutet, dass Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten Formulare ohne fremde Hilfe nutzen können. Dies schließt technische, visuelle, motorische und kognitive Zugänglichkeiten ein.

Sie gewährleistet, dass jeder unabhängig von seinen Fähigkeiten gleichberechtigten Zugang zu Informationen und Diensten hat, was rechtlich gefordert und ethisch geboten ist.

Gesetze wie die Americans with Disabilities Act (ADA) in den USA und die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) in Deutschland setzen Standards für die Zugänglichkeit digitaler Angebote.

Nutzen Sie automatisierte Tools wie WAVE oder Axe, führen Sie manuelle Prüfungen durch und beziehen Sie echte Nutzer in den Testprozess ein, besonders solche, die auf assistive Technologien angewiesen sind.

Technische Lösungen umfassen ARIA-Markierungen, Screenreader-kompatible Strukturen, Tastaturnavigation, Spracheingabesysteme und dynamische Inhaltsanpassungen.

Diese FAQs sollen als Leitfaden dienen, um die Barrierfreiheit in Formularen besser zu verstehen und effektiv umzusetzen, sodass Ihre Formulare eine breite Nutzerbasis ansprechen und unterstützen.

Schlusswort: Warum jedes Formular barrierefrei sein sollte

Die Notwendigkeit barrierefreier Formulare ist nicht nur eine Frage der rechtlichen Compliance, sondern auch ein Zeichen von sozialer Verantwortung und ethischer Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Ein inklusives Design stellt sicher, dass jeder Mensch gleichberechtigten Zugang zu digitalen Ressourcen hat, unabhängig von seinen körperlichen oder geistigen Fähigkeiten.

Barrierefreiheit in Formularen bietet zahlreiche Vorteile:

  • Inklusion: Sie ermöglicht Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, unabhängig und eigenständig zu agieren, was ihre Lebensqualität erheblich verbessert.
  • Erweiterung der Zielgruppe: Unternehmen, die ihre Formulare barrierefrei gestalten, erreichen eine breitere Nutzerbasis und erschließen damit neue Marktsegmente.
  • Verbesserung der Benutzererfahrung: Barrierefreie Formulare sind oft übersichtlicher und benutzerfreundlicher, was die allgemeine Zufriedenheit aller Nutzer erhöht.
  • Rechtliche Sicherheit: Die Einhaltung internationaler Standards und Gesetze vermeidet rechtliche Probleme und stärkt das öffentliche Image eines Unternehmens.

Letztlich ist die Investition in die Barrierefreiheit eine Investition in die Zukunft und zeigt ein Engagement für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. Jedes Unternehmen und jede Organisation sollte daher bestrebt sein, ihre digitalen Angebote für alle Menschen zugänglich zu machen und so zur Schaffung einer inklusiveren Gesellschaft beizutragen.